Kommunikation und Visualisierungen im Planungsprozess urbaner Seilbahnen am Beispiel der Stadt Konstanz
bearbeitet von Sebastian Buschlinger, Markus Henn, Hanna Leidecker, Nina Wahrhusen & Dennis Zimmer
[ Kurzfassung ]
Täglich versinken Großstädte und Metropolen in einem Verkehrschaos – meist durch schlecht ausgebaute Straßeninfrastruktur, unzureichende Angebote im öffentlichen Personennahverkehr oder einen Überfluss an Kraftfahrzeugen verursacht. Es gilt Lösungen zu finden, um die Verkehrsprobleme der Städte zu bewältigen.
Einen möglichen Lösungsansatz bieten urbane Seilbahnen, welche sowohl als Ergänzung des öffentlichen Personennahverkehrs als auch als touristische Attraktion eingesetzt werden können. Urbane Seilbahnen sind kostengünstig, leistungsfähig und fast voraussetzungslos [Doppelmayr 2009].
Entscheidet sich eine Stadt oder ein Projektträger für den Bau einer Seilbahn, so steht ein langer Planungsprozess an, der aus vielen unterschiedlichen Bausteinen besteht. Einen dieser Bausteine stellt hierbei die Öffentlichkeitsarbeit dar, welche in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Im Rahmen dieses Teilbereichs der Planung gilt es, vorrangig die Öffentlichkeit sowie die Betroffenen des Projekts frühzeitig zu informieren und zu beteiligen.
Welche Potenziale sich im Rahmen von Beteiligungsprozessen außerdem ergeben, wird am Beispiel des urbanen Seilbahnprojekts in Hamburg deutlich. In diesem Fall wurde der Bau einer Seilbahn über die Elbe durch einen Musicalveranstalter in Kooperation mit einem Seilbahnunternehmen forciert, um den Stadtteil St. Pauli mit dem Bereich der beiden Musical-Theater zu verbinden. Im Zuge des Projekts kristallisierten sich Seilbahnbefürworter sowie Seilbahngegner heraus. Beide Seiten nutzten unterschiedliche Mittel und Instrumente, um ihre Interessen und Meinungen zu verdeutlichen. Hierbei kann besonders das Mittel der Visualisierungen hervorgehoben werden. Beide Parteien erstellten Fotomontagen, um die öffentliche Bevölkerung dahingehend zu beeinflussen, für bzw. gegen das geplante Vorhaben zu stimmen.
Vor dem Hintergrund dieser Problematik ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit die Erstellung von Visualisierungen einer Seilbahn in der Stadt Konstanz. Die Anfertigung dieser stellt im Rahmen der Ausarbeitung eines von insgesamt vier Teilzielen dar. Diese liegen der Leitfrage zugrunde, welche Potenziale und Grenzen von Visualisierungen im städtebaulichen Kommunikationsprozess bei der Planung urbaner Seilbahnen bestehen.
Im Theorieteil, welcher neben Visualisierungen in Planungs- und Beteiligungsprozessen auch ausgewählte Referenzbeispiele zu Seilbahnprojekten behandelt, wird deutlich, dass zahlreiche Visualisierungsmethoden zur Unterstützung des Kommunikationsprozesses in der Planung zur Verfügung stehen. Diese können mit einer großen Anzahl an Methoden und Formen der Partizipation, aus denen die passenden für die unterschiedlichen Projekte und Planungen gewählt werden müssen, kombiniert werden.
Im anschließenden Praxisteil wird ein Kommunikationskonzept für die Stadt Konstanz entwickelt, indem zunächst die Rahmenbedingungen der Stadt Konstanz im Hinblick auf den Bau einer urbanen Seilbahn erläutert werden. Im Anschluss wird die Erforderlichkeit dieser erörtert sowie die beteiligten Akteure im Rahmen des Kommunikationsprozesses analysiert. Aus den gewonnen Erkenntnissen werden Kommunikationsziele und -strategien festgelegt, die als Grundlage für die Erstellung von Kommunikationsmaßnahmen dienen. Im Anschluss folgt eine Erläuterung der angewandten Software sowie Techniken, mit denen die Visualisierungen der Konstanzer Seilbahn erstellt wurden. Zu den finalen Visualisierungsprodukten zählen unter anderem Bilder, 3D-Objekte und -Modelle sowie Simulationsfilme.
Abgeschlossen wird der praktische Teil mit einer Analyse, die sich mit der Wirkung und Funktion von Visualisierungen im Kommunikationsprozess zur Planung der Seilbahn in Konstanz beschäftigt. Im Zuge dieser Betrachtung wird deutlich, dass unter anderem der Detaillierungsgrad von Visualisierungen, das Aufzeigen von Alternativen sowie die Veranschaulichung von Sichtbeziehungen und der Leitfrage.
Please note: Das hier angebotene PDF musste in seiner Originalgröße (90mb) reduziert werden. Die geringere Qualität bitte ich zu entschuldigen.